Nauders Wind Klimatologie

Die Windklimatologie von Nauders 2005- 2022. Zusammengefasst: das Talwindsystem hat sich nicht geändert – die kleinen Änderungen von Windgeschwindigkeit und Windrichtung lassen sich auf die Bebauung rund um die ZAMG/Geosphere Messstelle erklären.

Windgeschwindigkeit am Tag (6-18h) während der Monate Mai – Oktober
Windrichtung am Tag (6-18h) während der Monate Mai – Oktober

Die Windrichtung wird über die Jahre 2005 – 20014 etwas nördlicher bei Nordanströmung bzw. etwas südlicher bei Südanströmung. Die mittlere Windgeschwindigkeit sinkt von 2.5 m/s auf ca 2.3 m/s (ca 8%). Diese Änderungen sind sehr wahrscheinlich durch die Bebauung südlich der Messtation bedingt.

Windstatistik / Wind Probabilities

Achensee, Reschensee, Traunsee, Loferer Alm, Zell am See, Rittner Horn

Genauere Beschreibung der Windverhältnisse am Reschensee, Rittner Horn, Mattsee, Traunsee und Achensee finden sich in folgenden Blogeinträgen: Reschensee , Windstatistik Reschensee 2019, Windverhältnisse am Achensee, Windverhältnisse am Traunsee, Rittnerhorn, Mattsee. Die Windwahrscheinlichkeiten im Vergleich sind wie folgt dargestellt. Der Reschensee weist fast 85% Windgarantie für Foilwinde (also >3 m/s) in den Monaten Mai – Juni auf, und für Windstärken >5 m/s bis zu 50% Windgarantie. Dies ist fast doppelt so hoch wie am Achensee (Abb. 3-5). Die Windstatistik in Achenkirch zeigt dabei tendenziell geringere Windgeschwindigkeiten (Abb. 3 und 4) als die Analyse für Pertisau (Abb. 5), wo eine Düse Windgeschwindigkeiten erhöht. Der Wind in Pertisau ist ca 56% höher als in Achenkirch und 1h versetzt. So kann man aus vergangenen Daten z.B. abschätzen, dass ein Wind von 3 kn um 14h in Achenkirch, einem mittleren Wind von 4-5 kn ab 15h in Pertisau entspricht.

Windwahrscheinlichkeiten am Reschensee (2017-2021)

Abb. 1: Windwahrscheinlichkeit/wind probability Reschensee/Lago di Resia wspeed>3 m/s
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Wind am Traunsee

Die kitebaren Winde am Traunsee ähneln den Winden an typischen Thermikspots. Durch seine N-S Ausrichtung nördlich des Alpenhauptkammes sind ähnliche Wetterlagen wie am Achensee oder Walchensee Voraussetzung für guten Wind, wobei die Windwahrscheinlichkeit am Traunsee geringer ausfällt. Der Niederwind entspricht dabei dem typischen thermikinduzierten (anabatischen) Wind am Tag/Nachmittag aus Nord. Schönes Wet­ter sind Vorrausetzung, eine Nordostströmung begünstigt den Niederwind zusätzlich. Wenn die grossräumige Strömung zu sehr aus SW, O oder S kommt, ist es generell schlecht für thermikunterstützenden Nordwind. Im Vorfeld von Frontensystemen können ähnlich wie am Achensee auch synoptisch induzierte Nordwinde vorkommen. Im Gegensatz handelt es sich beim Oberwind aus südlicher Richtung um einen (katabatischen) Talauswind am Traunsee, der in den Morgenstunden genutzt werden kann. Ein ähnlicher Talauswind bzw. ausfliessende Luftmassen sind z.B. am Gardasee für den Peler verantwortlich.

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